LED-Rücklicht/Bremslicht

von Franz-Manfred Schüngel

Wenn man in einer Gruppe hinter einer älteren Transalp und einem recht neuen Motorrad fährt, stellt man irgendwann fest: Das Licht hinten ist etwa gleich hell, wenn die Transalp bremst und das neuere Mopped nicht. Auch da ist halt die Zeit nicht stehengeblieben. Da mir gleichzeitig das Original-Rücklicht der TA aber ausgesprochen gut gefällt, habe ich mich entschlossen, ihm ein paar zusätzliche LEDs zu spendieren, um helligkeitsmässig wieder ein wenig aufzuschliessen. Dies erhöht auch die Ausfallsicherheit, da immer noch etwas leuchtet, wenn ein Faden der standardmässigen Rücklichtlampe durchbrennt.

Bei mir kamen Telux-LEDs vom Typ TLWR7600 zum Einsatz. Das sind superhelle rote LEDs, 70 mA, 2,2 V und 2100 Irgendwas hell. Gibt's bei Conrad, da kann man sich auch ein Datenblatt runterladen. 

Um die LEDs im Rücklicht zu positionieren, kam eine klare Scheibe zusätzlich vor den Reflektor in das Rücklicht. Die Dimensionen kann man diesem pdf entnehmen oder massstabsgerecht ausdrucken (auf DIN A 4). Beim Drucken die Skalierung ausschalten, hier gibt es noch eine Version für das US-Letter-Format. 

Acrylglas müsste als Material gut gehen, bei mir ist es Polycarbonat. In einer CD-Spindel befand sich ganz unten eine "klare" CD ohne Beschichtung als Schutz, die ich verwendet habe. Das Material lässt sich gut bohren, für Löcher über 4 mm sollte man Holzbohrer mit Zentrierspitze nehmen. Beim Sägen mit der Sticksäge splittert öfters ein Stückchen ab; besser ist es, das Material anzuritzen und über eine Kante zu brechen.

Die LEDs wurden so eingesetzt, dass vier Bremslicht-LEDs nach hinten strahlen, und zwei Rücklicht-LEDs Richtung Reflektor. Die LEDs sind jeweils in Reihe geschaltet; man sollte nicht mehr als vier LEDs in Reihe schalten. Sie werden über kurze Drähte miteinander verbunden, auf richtige Polung achten.. Für die elektrische Verbindung der Scheibe ist ein Steckanschluss sinnvoll; falls Verpolen möglich ist, sollte man die Masse in die Mitte nehmen.
 

Rückblickend ist das ein bisschen wenig: Helligkeitsmässig würde ich grob schätzen, dass eine LED einem zusätzlichen Watt entspricht. Zwei LEDs zusätzlich zur 5W-Rücklichtbirne sieht man schon, mehr als 4 sollte man nicht nehmen. Vier zusätzliche Bremslicht-LEDs sind aber zuwenig, wahrscheinlich wären 12 eher angebracht.

Stromversorgung: Eine einfache Konstantstromquelle lässt sich aus einem LM317 und einem Widerstand realisieren. Der nötige Widerstand für 70 mA beträgt 18 Ohm. Das Bild zeigt die Schaltung; wer dieses Bild nicht versteht, soll bitte nicht selber löten. Der Vorteil einer Konstantstromquelle ist, dass sie unabhängig von der Eingangsspannung ist, solange sie hoch genug über der benötigten Mindestspannung liegt. Ein Kfz-Bordnetz weist ziemliche Spannungsschwankungen auf. An diese Schaltung lassen sich 1 bis 4 LEDs in Reihe geschaltet betreiben.
 

Zusammenbau der Stromversorgung: Der Widerstand wird am mittleren Bein angelötet, dann wird der Teil mit Schrumpfschlauch isoliert. Das Eingangskabel kommt an das (von vorn gesehen) rechte Bein, auch diesen Teil mit Schrumpfschlauch isolieren. Das andere Ende des Widerstands und das Ausgangskabel kommen an das linke Bein, das ganze wird dann mit einem dickeren Schrumpfschlauch umschlossen. Die Enden verschliesst man dann noch mit Silikon, Heisskleber oder anderem Klebstoff. Für das Ein- und Ausgangskabel bitte unterschiedliche Farben verwenden. Von diesen Teilen habe ich zwei Stück benötigt; beim Einbau von mehr LEDs braucht man entsprechend mehr. 
 

Einbau: Das Rücklicht wird abgebaut (zwei Schrauben SW10). Kurz vor der Fassung sind die Kabel gut zugänglich; gelb/grün ist das Bremslicht, braun das Rücklicht und grün ist Masse. Die Eingangskabel der Konstantstromquellen werden an gelb/grün und braun angeschlossen, ein weiteres Kabel an grün. Für die Konstantstromquellen ist dort reichlich Platz, die Ausgangskabel und das Massekabel werden durch den Reflektor geführt. Dazu kann man ein kleines Loch in den vertikalen Teil zwischen Reflektor und der Typnummer von unten nach oben bohren. Die LED-Trägerscheibe wird eingesetzt, ggfs. muss man die Löcher noch mit einer Rundfeile ein bisschen vergrössern. Sollte sie nicht sicher sitzen, kann man sie mit etwas Klebstoff fixieren. Die Kabel werden angeschlossen, ggfs. über eine Steckverbindung. Wenn nun Licht und Bremslicht korrekt funktionieren, kann man alles wieder zusammenbauen.

TÜV? Natürlich nicht. Aber der Prüfer muss das 1. bemerken und 2. bemängeln, und sollte er das tatsächlich tun und obendrein sachlichen Argumenten nicht zugänglich sein, dann baut man das halt kurz aus (2 Schrauben, ein Stecker) und hinterher wieder ein (ein Stecker, zwei Schrauben).
 

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(c) 2007 Franz-Manfred Schüngel